Annatextiles: Wandteppiche Ruth von Fischer: Verzeichnis |
Nr.17, Grosshoechstetten |
1982 Nr. 17 |
Kirche
Grosshoechstetten BE (3506) - Besuch
am 18. Mai 2005 Der verlorene Sohn - 1,5 x 6,5 m Adressen: Kirche offen, Besichtigung ohne Begleitperson, weisse
Wand sehr wolkig, da nach Restaurierung mit Dispersion
weiss bemalt, kann Wand auf wechselnde Feuchigkeit nicht
mehr reagieren, deshalb wird sie rascher fleckig. |
Kirche von
aussen |
Kircheninneres |
Wandteppich |
|
|
Wandteppich in
Gemeinschaftsarbeit in: Schweiz, Suisse, Svizzera, 11/1983, 56. Jahrgang, S. 44 Bei der Innenrenovation der reformierten Kirche in Grosshoechstetten im Emmental Ende der siebziger Jahre wurde das ursprüngliche Mauerwerk wieder freigelegt. Dabei ist der aufgemalte Bibelspruch an der Nordwand entfernt worden. Die Baukommission war der Ansicht, diese grosse weisse und kalte Wand müsse bekleidet werden, und zwar mit einem Kunstwerk, das von Material und Farbe her Wärme ausstrahlen solle. Was lag näher, als an eine Tapisserie zu denken? Es wurden Verhandlungen aufgenommen mit der Textilgestalterin Ruth von Fischer aus Zürich, die bekannt ist für die Herstellung von Wandteppichen, welche in der Gruppe entstehen. Mit der Künstlerin wurde das Motiv besprochen, und man einigte sich auf das neutestamentliche Gleichnis des verlorenen Sohnes, das sich gut bildlich darstellen liess. Auf eine Aufforderung an die weibliche Dorfbevölkerung meldeten sich 93 Frauen jeden Alters zur unentgeltlichen Mitarbeit an diesem recht abenteuerlichen Experiment. Ein ganzes Jahrl lang arbeiteten die "Teppichfrauen" jede Woche an einem Tag unter Leitung von Frau von Fischer zusammen, die einen am Morgen, die andern am Nachmittag. Den Entwurf erarbeitete die Künstlerin alleine. Aufbau und Farben wurden genau festgelegt; in erster Linie suchte man Farben, die bereits irgendwo im Kirchenraum vertreten waren. Als erstes musste der Teppich (1,9 x 6 m) aus der im kleinen und mit Papier gefertigten Vorlage auf Originalgrösse übertragen werden, der Stoffbedarf wurde berechnet und nach Festlegung der Farbtöne bei der Handweberin Regula Hahn. |
bestellt. Später sind die fertigen Stoffe nach Papiermustern zugeschnitten und auf der Unterlage aufgeheftet worden. Erst jetzt, nach der eigentlichen
kreativen Phase, wurden die Grosshoechstetterinnen zur
Arbeit herangezogen. Ihre Aufgabe war es, nach den
genauen Anweisungen der Künstlerin die Stoffstücke
zuerst auf die feine textile Leinenunterlage aufzunähen
und ihre Ränder mit dichten, grossen Stichen zu
fixieren. Später wurden nach genauer Anleitung die
gesamten Flächen mit Leinengarn in verschiedenen
Farbtönen übernäht. Durch das Aufnähen verschiedener
handgeknüpfter Schnüre und Kordeln erhielt das Gewebe
Akzente und kräftige Zeichnung. Der Wandbehang bestand aus 6 einzelnen
Teilen, an denen gleichzeitig gearbeitet wurde. Das
Gemeinschaftswerk war in knappen 6000 Arbeitsstunden
vollendet. Es brauchte einige Geschick von Seiten der
über 70jährigen Künstlerin, jede Frau so einzusetzen,
dass sie für das Gesamthafte bedeutsam wurde. Das
Gemeinschaftserlebnis schuf eine enge Beziehung der
einzelnen "Teppichfrauen" untereinander. Man
kam sich näher, und im Laufe der Monate schlossen sich
manche Freundschaften. Als dann der Wandteppich in der
Kirche eingeweiht wurde, waren die Grosshoechstetterinnen
alle stolz auf ihr Werk, das untern ihren Händen
gewachsen war. |
Lukas 15,11-32 (GNB) Der Vater und seine zwei Söhne 11 Jesus erzählte weiter: »Ein Mann hatte zwei Söhne. 12 Der jüngere sagte: Vater, gib mir den Teil der Erbschaft, der mir zusteht! Da teilte der Vater seinen Besitz unter die beiden auf. 13 Nach ein paar Tagen machte der jüngere Sohn seinen ganzen Anteil zu Geld und zog weit weg in die Fremde. Dort lebte er in Saus und Braus und verjubelte alles. 14 Als er nichts mehr hatte, brach in jenem Land eine große Hungersnot aus; da ging es ihm schlecht. 15 Er hängte sich an einen Bürger des Landes, der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. 16 Er war so hungrig, dass er auch mit dem Schweinefutter zufrieden gewesen wäre; aber er bekam nichts davon. 17 Endlich ging er in sich und sagte: Mein Vater hat so viele Arbeiter, die bekommen alle mehr, als sie essen können, und ich komme hier um vor Hunger. 18 Ich will zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden; 19 ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Nimm mich als einen deiner Arbeiter in Dienst! 20 So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Er war noch ein gutes Stück vom Haus entfernt, da sah ihn schon sein Vater kommen, und das Mitleid ergriff ihn. Er lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und überhäufte ihn mit Küssen. 21 Vater, sagte der Sohn, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden, ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein! |
|
home content | Last revised April 20th, 2005 |