Annatextiles VOCABULAR - Embroideries


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Holbein-, Assisistickerei,

17. - 20. Jahrhundert.

Abgezählte Stickerei auf gröberem leinwandbindigem Stickgrund, oft kombiniert mit anderen Sticharten, farbige Garne (häufig Seide)

Embroidery: Linen and Cotton

Broderie: lin et cotton

Ricamo: lino e cottone

Punto scritto
             
  Holbeinstickereien finden sich häufig auf frühen Mustertüchern

Die frühesten erhaltenen Mustertücher stammen aus dem 16. Jh. Sie dienten zum Üben, Sammeln, Merken textiler Techniken und Muster. Die Motive gehen auf einen sehr alten Formenschatz zurück, der sich möglicherweise mittels importierter Seidenstoffe aus dem Orient und aus Italien in Mitteleuropa verbreitete. Seit dem Erscheinen des ersten gedruckten Modelbuches im Jahre 1523 wählten Frauen und Mädchen Motive aus Vorlagebüchern. Zudem wurden die Formen sicherlich von Arbeiten der Mütter und Grossmütter übernommen.
Aufgestickten Altersangaben entsprechend handelte es sich oft um Arbeiten von 9 bis 15jährigen Mädchen, aber es sind auch solche von erwachsenen Frauen belegt. Im 17. Jh. ist die Anzahl der verwendeten Stickstiche vielfältig. Im 18. und 19. Jh. reduzieren sie sich, und häufig kommt nur Kreuzstich vor.

Mustertücher entstanden dort, wo der Handel mit Seidenstoffen blühte, oder wo frühe Verleger ihre Bücher druckten und verkauften, auch dort, wo die Traditionen eine wichtige Rolle spielten. Der Mode kam ebenfalls eine bedeutende Rolle zu, wurden doch Kleidungsstücke und Haushaltwäsche seit dem frühen 16. Jh. mit Stickereien verziert. Beliebt waren besonders die verschiedenartigen Schmuckbordüren.

Assisi-Stickerei: Das Laboratorio Ricreative Festivo Femminile, San Francesco di Assisi , wurde am 4. Oktober 1902 gegründet mit dem Ziel, unbemittelte Mädchen im Sticken zu unterrichten. Später sollten Stickaufträge ihnen ermöglichen, einen Beitrag zum Familieneinkommen zu leisten. Assisi eignete sich als Zentrum, weil das Städtchen schon seit langem Gläubige wie Touristen anzog.
Aus dieser Idee entwickelte sich eine blühende Heimindustrie. Die wiederbelebte alt-italienische Stickerei erhielt den Namen Assisi-Stickerei. Es handelt sich um eine Negativ-Stickerei, bei welcher nicht das Motiv, sondern der Hintergrund mit Stickerei versehen ist. Ranken und Umrandungen werden mit Holbeinstich betont.
(Texte von A.Wanner, aus den Literaturangaben).




Photonachweis:
- Textilmuseum St.Gallen (Schweiz)

 

The earliest samplers extant date back to the 16th century. They were used to teach, exercise, collect and memorize textile techniques and patterns. The motifs can be traced back to a very old treasure-trove of shapes which may well have been spread in Central Europe by silk fabrics imported from the Orient and from Italy. After the publication of the first printed pattern book in 1523, women and girls chose motifs from sample books. Most frequently, though, the patterns were taken over from previous work done, say, by mothers and grandmothers.
According to the samplers themselves, they are often the work of girls aged 9 to 15; however, there is also evidence of samplers worked by adult women.
In the 17th century, there was a wealth of different stitches. In the 18th and 19th centuries, the number drops; indeed, cross stitch is frequently the only stitch used.

Presumably the samplers were produced wherever the trade with silk fabrics flourished, wherever early publishers printed and sold their books, or wherever tradition played an important role. Fashion, too, had a significant part to play since articles of clothing and household textiles had been decorated with embroideries ever since the early 16th century. Collections of various trimming ribbons began to enjoy a great deal of popularity.











Literatur:
- Anne Wanner-JeanRichard, Muster und Zeichen (Patterns and motifs), Sammlungskatalog Mustertücher, Textilmuseum St.Gallen (Catalogue of samplers St.Gallen Textile Museum), 1996;
- Anne Wanner-JeanRichard, Vielfältige Kreuzsticharbeiten als aller Welt, Begleitheft zur Ausstellung 1993/94 im Textilmuseum St.Gallen, 1993
 
 



Die nachfolgenden Beispiele stammen von Musertüchern, sowie einer Rotstickerei in den Sammlungen des:

Textilmuseums St.Gallen (Schweiz),
- Details von Mustertüchern,
1) Inv.Nr. TM 20045, 1663;
2) Inv.Nr. TM 20151, 17th c.;
3) Inv.Nr. TM 20053, 17th. c.;
4) Inv.Nr. TM 20093, 1744;
- Details von italienischer Rotstickerei, 5) Inv.Nr. TM Inv.Nr. TM 20653

The following examples were embroidered in Samplers and in a red iotalian embroidery, now in the collections of:

Textilmuseum St.Gallen
(Switzerland),
- Details of samplers,
1) Inv.Nr. TM 20045, 1663;
2) Inv.Nr. TM 20151, 17th c.;
3) Inv.Nr. TM 20053, 17th. c.;
4) Inv.Nr. TM 20093, 1744;
- Details of italian embroideries in red colour,
5) Inv.Nr. TM 20653
 
       
 
1 - Detail von Inv.Nr. TM 20045, dated 1663

1 - Detail von Inv.Nr. TM 20045, dated 1663


1 - Detail von Inv.Nr. TM 20045, dated 1663
       


2 - Inv.Nr. TM 20151, 17th c.

3 - Inv.Nr. TM 20053, 17th. c.

3 - Inv.Nr. TM 20053, 17th. c.
       


3 - Inv.Nr. TM 20053, 17th. c.

3 - Inv.Nr. TM 20053, 17th. c.

3 - Inv.Nr. TM 20053, 17th. c.
 


4 - Inv.Nr. TM 20093, dated 1744


4 - Inv.Nr. TM 20093, dated 1744

4 - Inv.Nr. TM 20093, dated 1744


5 - Inv.Nr. TM 20653 - Vorderseite

5 - Inv.Nr. TM 20653 - Vorderseite

5 - Inv.Nr. TM 20653 - Gegenseite
     
 
     

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Last revised September, 2016