Annatextiles VOCABULAR - Embroideries |
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Nadelmalerei bei Herrenwesten |
Die
Herrenwesten, die sich heute in den Sammlungen des
Textilmuseums St. Gallen befinden, gelangten aus den
folgenden drei Beständen dahin: - aus der Sammlung des 1878 vom Kaufmännischen Directorium gegründenten Industrie- und Gewerbemuseums (des heutigen Textilmuseums); - aus der Sammlung des Stickereifabrikanten und Textilsammlers Leopold Iklé (1838-1922), die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts zum Museumsbestand kam; - aus der 1955 erworbenen Sammlung von Iklés Neffen John Jacoby-Iklé (1869-1953), der als Stickereifabrikant in St. Gallen und in London tätig war. Die Westen stammen vorwiegend aus der zweiten Hälfte des 18. und vom Beginn des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit war Frankreich in der Mode tonangebend und Hauptlieferant der meisten, reich bestickten Seidenwesten, die der Adel und das reiche Bürgertum in Europa trug. In Europa hatte Frankreich für die Mode eine führende Stellung. Zentrum der französischen Seidenmanufakturen war Lyon. |
In den 80er
Jahren des 18. Jahrhunderts kommen zu den Blumen-und
Pflanzenmotiven Theaterszenen, Schäferidyllen, Städte
und Landschaften. Einige Westen sind sogar mit
politischen Themen in Nadelmalerei verziert. Die französische Revolution setzt den prachtvollen Westen ein Ende: die Verzierung wird zunächst schlichter und einfacher. Unter Napoleon jedoch kommen erneut phantasievolle Bordüren und üppige Blumenranken auf. Daneben sind antikisierende Formen und Darstellungen beliebt. Doch auch Napoleon kann den langsamen Untergang der reich verzierten Herrenweste, des letzten Prunkstückes des Herrenanzuges, nicht aufhalten. (Text aus: Eleganz im Herrengewand von Ursula Karbacher, in: Textilkunst, Heft 2/85, Seiten 83-86, Verlag M&H.Schaper, Hannover.). |
Literatur: - Ursula Karbacher, Eleganz im Herrengewand, in: Textilkunst, Heft 2/85, Seiten 83-86, Verlag M&H.Schaper, Hannover. - Charles-Germain de Saint-Aubin , "L'Art du Brodeur"; 1790 übersetzt ins Deutsche von Johann Samuel Halle, 1983 ins Englische von N. Scheurer und E. Mäder. - Johann Friedrich Netto (German, active 17951809); Zeichen-, Mahler- und Stickerbuch zur Selbstbelehrung für Damen (Self-Study Book of Drawing, Painting, and Embroidery for Ladies), Published by Voss und Compagnie, Leipzig, 1798 |
Die
nachfolgenden Beispiele stammen aus der Sammlung des Textilmuseums St.Gallen (Schweiz) Details von Herrenwesten, 18. Jh. in Nadelmalerei |
the following
examples belong to the collection of Textilemuseum St.Gallen (Switzerland) all close ups: men's waistcoats needle painting |
Inv.Nr. TM 21480 (18 x 31 cm), Ende 18. Jh. Spannstich - satin stitch surface Plattstich - satin stitch Nadelmalerei - Long and short Stitch, or Embroidery Stitch, or Shading Stitch, also Satin Stitch, encroaching, Needlepainting Stielstich - Stemstitch Knötchenstich - Knot stitch |
Inv.Nr. TM 21480 (4,5 x 6 cm), Ende 18. Jh. |
Inv.Nr. TM 21480 (8,5 x 6 cm), Ende 18. Jh. |
Inv.Nr. TM 21472 (7,5 x 5 cm), um 1800, |
TM 21437 (8 x 5 cm), 18. Jh. |
TM 21479 (5,5 x 9cm), 1770 - 1780, |
Inv.Nr. TM 21475 (13 x 20cm) |
Inv.Nr. TM 21480 (19 x 11cm), Ende 18. Jh. |
Inv.Nr. TM 21475 (20 x 12 cm) |
um 1800, Allegorie der Malerei, TM Inv.Nr. 21444 |
Photonachweis:
-Textilmuseum St.Gallen (Schweiz) |
Inv.Nr. TM 21 459 |
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Last revised August, 2016 |