ANNE WANNER'S Textiles in History / symposiums |
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Koelner
Gold, Koelner Garn, Koelner Borten. Studien zur Kölner Textilwirtschaft und - produktion Marita Bombek Köln: Abstract: Köln zählte mit Paris und London bereits im Mittelalter zu den großen und reichen Städten im damaligen Europa. Ihre Geschichte lässt sich bis in die römische Antike zurück verfolgen, etwa mit der Verleihung des römischen Stadtrechtes schon im Jahr 50 n. Chr. durch den römischen Kaiser Claudius als 'Colonia Claudia Ära Agrippinensium' (Stadt des römischen Rechts, gegründet von Kaiser Claudius...). Der Reichtum der Freien Reichstadt Köln (seit 1457) gründet auf dem Fernhandel und dem Stapelrecht. Ihre zentrale Marktposition war maßgebend für den Güteraustausch ganz verschiedener Waren und förderte ihre Machtstellung als Erzdiözese im Alten Reich". Köln war ab 313 n. Chr. Bischofssitz und seit 785 Erzbistum. Handel und Produktion von Textilien spielten im Mittelalter eine maßgebliche Rolle. Die Fernhandelskaufsleute für kölnische" Waren - Tuche, Weine, Pelze, Seiden, Gewürze - hatten schon im 11. und 12. Jahrhundert frühe Niederlassungen u, a. in England, den Niederlanden und Skandinavien. Ihre Handels- und Bankverbindungen reichten im Norden bis nach Nowgorod, im Osten bis Konstantinopel, im Westen bis Flandern, Brabant, England und Spanien, im Süden bis Italien. Als im Jahre 1396 der Verbundbrief mit einer Neuregelung der Stadtverfassung unter Mitbestimmung der Handwerkszünfte verabschiedet wurde, konnten Kölner Kaufherren und die herrschenden Geschlechterfamilien" in Köln bereits auf eine lange Erfolgsgeschichte des Handels mit Kölner Produkten zurück blicken. Welche Rolle textile Produkte wie Kölner Borten, Kölner Garn, Kölner Gold oder Kölner Tuche dabei spielen, wird in diesem Vortrag vorgestellt und über ihre Relevanz im Handel wird zu diskutieren sein. Ebenso stellen sich Fragen nach dem Machtverhältnis von Handel und Handwerkszünften - auch nach den Kölner Frauenzünften - und der Bedeutung textiler Arbeit in vielen Konventen und Klöstern oder in nicht zünftigen Werkstätten. Beginen als gewerbliche
Textilproduzentinnen? Eine Problemskizze |
Zur Genese der
frühen Kölner Borten Gudrun Sporbeck, Köln Abstract: Nach den wirtschaftshistorischen Quellen zu urteilen, nahm die Textilproduktion im spätmittelalterlichen Köln einen bedeutenden Rang ein, der der Stadt auf diesem Gebiet europäische Bedeutung verlieh. Gewebte Goldborten zählen seit dem 12. Jahrhundert bis zur Reformation zu den besonderen Luxusgütern, die Kölner Werkstätten in besonderer Spezialisierung herstellten. Sie sind dabei zum bestimmenden Bild einer durchaus vielfältigeren Textilproduktion der spätmittelalterlichen Hansestadt Köln geworden. Bekannt sind daneben auch Filetstickereien, qualitätvolle Wolltuche und Zeugdrucke Kölner Provenienz. In die musealen Sammlungen gelangen Kölner Borten bis heute vorwiegend als Fragment. Die kleinen Abschnitte, die zwar motivisch aufschlussreich sind, über den ursprünglichen Überlieferungszusammenhang, den liturgischen und memorialen Kontext aber wenig verraten, sind zumeist unbekannter Herkunft und ohne erkennbaren Ortsbezug überliefert. Die Funktionalität der Textilien im liturgischen Zusammenhang scheint die stilistische Entwicklung der Borten und Bandgewebe jedoch gestaltprägend beeinflusst zu haben. Der Vortrag geht der Frage der Entwicklung der Kölner Borten nach, deren Farbigkeit und Motivspektrum sich schon früh ins Typische verdichtet. |
![]() Rote Samtkasel, Stab, Halbseidenborte, Köln, 15. Jh. In: Museum Schnütgen, Die liturgischen Gewänder 11. bis 19. Jahrhundert, Bestandskatalog von Gudrun Sporbeck, Köln 2001, S. 133 |
![]() Detail aus: Dalmatika des Domherrn Melchior Duvel, Besätze 2. Hälfte 15. Jh., Inv. 283 (Gudrun Sporbeck), Inschrift gewebt, Name Melchior Duvel gestickt; in: der heilige Schatz im Dom zu Halberstadt, Barbara Pregla, Regensburg 2008, S. 266 |
Ikonographische
Beobachtungen zu Kölner Borten Textiltechnologische
Untersuchung der Kölner Borten |
Gestickt und gewebt: Kölner Besätze und Borten des 15, Jahrhunderts im Vergleich. Uta-Christiane Bergemann, Bochum und Krefeld Abstract: Im 15. Jahrhundert verstärkt sich neben der Produktion gewebter Kölner Borten der Markt gestickter Paramentenbesätze aus Kölner Werkstätten, die sich zu einem eigenen Verkaufsschlager im Bereich preiswerterer Luxusartikel entwickeln. Zugleich nimmt die Bereicherung der Webborten mit gestickten Details zu. Diese Parallelentwicklung drängt zu den Fragen: - Wie ist das Verhältnis dieser Stickbereicherungen zu den gleichzeitigen Kölner Gold- und Seidenstickereien? - Welches sind deren Merkmale, und welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede lassen sich zu den Stickereien auf den Webborten herauskristallisieren? - Wer waren die Gold- und Seidensticker und - wer die Sticker der Webborten? Diesen Fragen soll anhand von Analysen der Stickereien selbst nachgegangen werden. Kölner Textilien im spätmittelalterlichen
Italien Überlegungen zu Funktion, Verwendung und
Rezeption liturgischer Textilien aus päpstlichen
Schenkungen des späten 13. Jahrhunderts. Die Verwendung liturgischer Gewänder nach dem
Kölner Domordinarius |
home | Last revised 14 October , 2009 |