ANNE WANNER'S Textiles in History / vocabulary metal technique

  german: Lexikon der Sticktechniken
english: Dictionary of embroidery techniques
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Verwendete Literatur:
- Vocabulaire de la broderie de couleur (Nicole de Reyniès)
dans: Livres en broderie - Reliures françaises du Moyen Age à nos jours
expositions organisée par la Bibliothèque nationale de France à la Bibliothèque de l'Arsenal, du 30 Novembre 1995 au 25 février 1996
- Capella Clementina, Kurfürst Clemens August und die Krönung Kaiser Karls VII., Dela von Boeselager, Köln 2001 Boe
- Textile Schätze aus Renaissance und Barock, Bayerisches Nationalmuseum, von Birgitt Borkopp-Restle, München 2002 Mue
- Messgewänder aus deutschen Kirchenschätzen, Karen Stolleis, Regensburg 2001 Kst
- Kunstreich und Stylgerecht, Petra Hesse, München 2001 Pes

Kategorien nach Karen Stolleis


 
    german: Metallstickerei - Technik
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Metallstickerei - Technik
a)
Anlegearbeit, Anlegetechnik
b) Applikationen
c) Lasurstickerei, Lasurtechnik
d) Sprengarbeit, Sprengtechnik
e) Stecharbeit, auch Durchstechtechnik
  French   Italian   Swedish

         
a) - Anlegetechnik oder das Anlegen. Sticktechnik, bei der der Goldfaden musterbildend auf den Stickgrund gelegt und mit Ueberfangstichen (Seide) befestigt wird. Anwendung bei den >Applikationen als flächenfüllende Technik. Beim Anlegen der Aussen- und Binnenlinien der Motive mit einer goldenen >Kordel verschwinden die schräg gesetzten Seidenstiche in den Spalten der Kordel. Boe.

- Anlegetechnik. Sticktechnik, die vor allem in der Gold- und Silberstickerei angewandt wird: Gold- oder Silberfäden werden auf der Oberfläche des Grundgewebes angelegt und mit Ueberfangstichen (meistens in feinem Seidengarn ausgeführt) fixiert. Wenn Ueberfangstiche aus farbiger Seide so dicht gesetzt werden, dass die Metallfäden nur noch als schimmernder Untergrund sichtbar sind, spricht man von Lasurtechnik oder Lasureffekten. Mue.

- Anlegetechnik. Bezeichnung für eine Sticktechnik, bei der Gold- oder Silbefäden meist dicht nebeneinander auf den Stickgrund gelegt und musterbildend mit >Ueberfangstichen befestigt werden. Kst.

- Anlegetechnik. Bezeichnung für eine Sticktechnik, bei der >Metall- oder Seidenfäden über den >Stickgrund gespannt und einzeln oder zu zweit in bestimmten Abständen - häufig musterbildend - durch einen >Ueberfangstich aus >Seide fixiert werden. Pes.

   
 
b) - Applizieren. Aufnähen von separat gestickten Figuren oder Formen auf dem Grundstoff. Kst.

- Applikation, applizieren. Bezeichnung für das Aufsetzen einer Stickerei auf ein anderes Gewebe. Die separat gestickte und aus dem Stickgrund geschnittene Musterform ist als Reliefmotiv auf das Silbergewebe genäht. Boe.

- Applikationsstickerei. Eine Sticktechnik, bei der aus Gewebe ausgeschnittene Formen, Bänder oder Borten auf den Stickgrund aufgenäht werden. Applizierte Motive werden häufig noch zusätzlich verziert, mit besonderen Konturen versehen oider ihrerseits bestickt. Mue.

- Stickverfahren in Kombination mit Aufnäharbeit, bei dem Motive aus verschiedenen Materialien in Form geschnitten, meist für sich gearbeitet, dann auf den Grundstoff geheftet und häufig zusätzlich bestickt werden. Kst.

- Verzierung von Geweben durch Aufnähen von Stoffen mit unterschiedlichem Material- und Farbcharakter. Die Applikationen sind nicht vollständig übersitckt, so dass deren Gewebewirkung überwiegt. Im 19. Jh. wurde die Applikationsstickerei auch als Mosaiktechnik bezeichnet. Pes.

   
 
  c) - Lasurtechnik.
Im späten Mittelalter entwickelte Verfeinerung der >Anlegetechnik, bei der Goldfäden nebeneinander auf den Stickgrund gelegt, aber nicht gleichmässig, sondern von dicht zu weniger dicht übergehend mit farbiger Seide überstickt werden. Auf diese Weise schimmert das Gold in unterschiedlicher Intenstiät durch die farbige Seide hindurch und erzeugt Lasureffekte. Kst.

- Verfeinerung der >Anlegetechnik, bei der >Metallfäden über den >Stickgrund gespannt und einzeln oder zu zweit von verschiedenfarbigen >Ueberfangstichen in unterschiedlich dichten Abständen fixiert werden. Durch den Uebergang von weniger dicht zu dicht überfangene Metallfäden entstehen Licht- und Schattenpartien sowie malerische Effekte. Pes.

   
 
d) - Lahnstickerei (Sprengarbeit). Die Lahnstreifen werden über kleine Strecken vor- und zurückgelegt und vor jedem Umfalten (Kippen) mit einem Seidenfaden befestigt (a). Ueber einer Unterstickung ausgeführt und daher auch als Sprengarbeit bezeichnet. - Sind die Lahnstreifen parallel gelegt, werden sie hier mit >Kantillen verziert (b). Boe.

- Sprengarbeit. Metallfaldenstickerei, die über einer Einlage gearbeitet wird, so dass ein deutliches Relief entsteht. Als Einlage können geschnittene Formen aus Karton, Pergament oder Leder dienen, aber auch Fäden oder Fadenbündel. Die Metallfäden werden in parallelen Linien über die Einlage gespannt und mit Seidenfaden befestigt. Mue.

- Hauptsächlich in der Barockzeit angewendete Technik der Metallstickerei, bei der Musterformen aus Leder, Karton, Faden oder Tuch ausgeschnittten, dicht mit Metallfäden überspannt und dann entlang der Musterkonturen mit einem dünnen Seidenfaden auf dem Stickgrund befestigt werden. Kst.

   
 
e) Stecharbeit. Sticktechnik, bei der der Metallfaden (Gold) durch das Gewebe (a) gestochen wird, daher auch Durchstechtechnik genannt. Der Goldfaden deckt den Stickgrund auf Vorder- und Rückseite (b). Im Unterschied zum mit Seide ausgeführten Flachstich häufig über eingelegtem Pergament gearbeitet. Die Stichlagen sind schräg gesetzt: Auf der einen Motivseite stehen die Stiche dicht beieinander, auf der anderen sind sie leicht auseinandergezogen. Boe.    
       
   
   

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Last revised february, 2005